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Gesellenjahre

In unserem zweiten Teil der Firmengeschichte nehmen wir Sie mit in die Jahre 1919 – 1934, die Gesellenjahre von Anton Graswald bis zur Firmengründung. Ein besonders wichtiger Zeitraum für unseren heutigen Familienbetrieb.

Nach der Lehre arbeitet Anton zunächst weiter im Betrieb von Hofgoldschmied Karl Rothmüller. Anschließend ist er, wie damals üblich, für mehrere Jahre bei verschiedenen Firmen tätig. Darunter Georg Betz, Jos. Fuess, B. Neresheimer-K-Zisch und Josef Ebner. Sein Talent für das Goldschmiedehandwerk bestätigt sich auch hier in besten Arbeitszeugnissen.

Lehrzeugnis Anton Graswald Goldschmied 1919
Lehrzeugnis von Anton Graswald

Meisterprüfung

Im Gegensatz zu damals schreibt die Handwerkskammer heute keine Gesellenzeit mehr vor. Es kann direkt zur Meisterprüfung angetreten werden. Argumentiert wird diese Entwicklung damit, dass Studenten ebenso nach ihrem Abschluss noch keine Berufserfahrung haben. Aus persönlicher Sicht ist dies jedoch eine Fehlentwicklung, die zu einem niedrigeren Niveau in den Meisterprüfungen geführt hat. Denn die Gesellenzeit dient maßgeblich dazu seine Fähigkeiten und Kenntnisse, sowohl im Praktischen wie im Theoretischen, deutlich zu verbessern. Eine künstlerische und handwerkliche Perfektion bedarf viel Zeit und Übung. Auch wenn der Ausbildungsweg so länger ist, die Gesellenjahre sind für einen werdenden Goldschmied eine besonders wertvolle und prägende Zeit.

Trotz schwieriger äußerlicher Umstände hat A. Graswald, dank seiner Leidenschaft und seines Talents, immer eine gute Ausbildungsstätte. Als Geselle von 1919-1931 und später als Meister von 1931-1934. Seine Meisterprüfung legt er 1931 mit Bestnoten ab und arbeitet fortan als Werkstattleitung. Schließlich erreicht aber auch ihn die Weltwirtschaftskrise und damit die Entlassung. Sein letzter Arbeitgeber muss aufgrund von Auftragsmangel schließen. Wir befinden uns in der Zeit der Weimarer Republik und ihrer Reichskanzler, einer Zeit mit Hyperinflation, gefolgt von kurzzeitiger Stabilisierung, anschließender Wirtschaftskrise und damit einhergehender Massenarbeitslosigkeit.

Meisterbrief von Anton Graswald

Schmuck des Art-Decó

Angekommen in der Epoche des Art-Decó wird der Schmuck symmetrischer. Meist wird ein Zentrum ausgearbeitet. Besonders Broschen, Armbänder und Ringe erfreuen sich großer Beliebtheit. Die aufwändig montierten Schmuckstücke bringen wahre Meisterwerke hervor. Bereits die Entwurfszeichnungen stellen beeindruckende Arbeiten dar. Im beigefügtem Video können Sie die gesammelten Originale bestaunen. Neben dem klassischen Schmuck werden auch einzigartige Diademe und Uhrengehäuse gefertigt. Besonders gefragt sind Diamanten. Bei kleinerem Besatz wird überwiegend der 8/8 Kant-Schliff verwendet. Größere Diamanten kommen dem heutigen Brillantschliff in Proportion und Facettenanzahl (57 Stück) näher. 

Einige der Werke Anton Graswalds sind auch heute noch in unserem Shop zu bestaunen.